eFACTS – FAKTEN FÜR DIE ECHTE ENERGIEWENDE: SAUBER, SMART, SCHNELL.
Wir unterstützen die eFacts, eine Initiative von GP JOULE! #eFacts Grafiken,
Downloads und weitere Hintergründe finden sie
hier. Unser gemeinsamer Ansatz:
100% Erneuerbar ist möglich – aber wir müssen jetzt handeln! Neun eFacts machen anschaulich, wie wir mit der echten Energiewende die Klimaziele erreichen können. Dazu brauchen wir zum Beispiel eine dezentrale Energieversorgung: Dies ist effizienter. Informieren Sie sich hier über die echte Energiewende – und engagieren Sie sich dafür!
DEZENTRAL SCHLÄGT ZENTRAL.
Kleiner ist besser: Warum flexible dezentrale Netze günstiger sind als zentrale Stromtrassen.
Mit 100 % erneuerbarer Energie sparen wir viel Geld – wenn wir dezentral denken. Dafür müssen wir nur Erzeuger wie Wind– oder Solaranlagen, Speicher und Verbraucher miteinander verbinden. Denn wenn Erzeugung und Verbrauch lokal im Gleichgewicht sind, kann der kostspielige Netzausbau reduziert werden. Der Zubau dezentraler Erzeugungsanlagen ist erheblich günstiger, als Strom über lange Strecken durch das Land zu transportieren!
Dezentrale Systeme sind besonders kosteneffizient, wenn Erzeugung und Verbrauch räumlich nahe beieinander liegen und die Verbraucher wie Industrie, Haushalte oder Verkehr flexibel sind. Dann können sie die wetterabhängige Stromerzeugung aus Solar- und Windkraft optimal nutzen. Dazu brauchen wir Speicherlösungen wie Batterien und die Wasserstofftechnologie. Grünstrom kann per Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt und flexibel gespeichert oder genutzt werden. Zusätzlich können wir Strom in Batterien speichern, zum Beispiel in Elektroautos. Deren Anteil steigt bis 2030 bereits auf rund ein Viertel des deutschen PKW-Bestands – hier besteht also großes Potenzial. Mit diesen Mitteln erfolgt der Aus- gleich zwischen Erzeugung und Verbrauch lokal. Der Netzausbaubedarf sinkt – der Bau langer Stromtrassen wird überflüssig
UMBAU IST SCHNELLER ALS NEUBAU.
Volles Rohr für Erneuerbare: Warum der Gasnetzumbau die Energieversorgung günstiger und schneller sichert.
Der Bau neuer Stromtrassen dauert lange, ist teuer und stößt auf Widerstand in der Bevölkerung. Viel effizienter ist es, Grünstrom in Wasserstoff umzuwandeln und in das bestehende Gasnetz einzuspeisen. Dieses verläuft unterirdisch und transportiert erheblich größere Energiemengen als eine Stromleitung.
Doppelter Effizienzvorteil, wenn wir einfach das Gasnetz für die Verwendung von Wasserstoff umrüsten: Erstens transportieren Gasleitungen ein Vielfaches der Energie im Vergleich zu Stromleitungen. Es müssen also weniger Leitungen neu gebaut werden – die Energiewende gelingt schneller! Zweitens kann die vorhandene Gasnetz-Infrastruktur genutzt werden, um Power-to-Gas-Anlagen mit Verbrauchern zu verbinden. Diese Elektrolyseure erzeugen in der Nähe von Wind- und Solaranlagen aus Grünstrom Wasserstoff. Der Wasserstoff wird dann zu den Verbrauchern transportiert. Solche dezentralen Abnehmer für Grünstrom entlasten das Stromnetz. Das wiederum kann die Kosten für das teure Engpassmanagement – das sind Maßnahmen zur Vermeidung von Leitungsüberlastungen – um über 20 % reduzieren. Bei derzeit über 1 Milliarde Euro jährlich ergibt sich ein erhebliches Einsparpotenzial.
100 % GRÜNSTROM? ABER SICHER.
Es ist genug! Warum Deutschland sich aus Erneuerbaren vollständig versorgen kann.
Wir können aus dem Vollen schöpfen: Wind- und
Solarenergie, Biomasse, Batteriespeicher und Wasserstofftechnologie sichern künftig unsere Energieversorgung – rund um die Uhr. Wie das geht? Energie effizient nutzen, Solar- und Windkraftanlagen zügig ausbauen und flexible Speichertechnologien wie Wasserstoff-Elektrolyse ausbauen. 100% Versorgungssicherheit bei null Emissionen ist kein Traum, sondern 100% machbar.
DIE ENERGIEWENDE HAT EINE BATTERIE: WASSERSTOFF.
Kalt, nass, dunkel? Egal. Warum Erneuerbare auch im Winter zuverlässig liefern.
Energie aus erneuerbaren Quellen gibt es mehr als genug – nur nicht zu jedem Zeitpunkt in gleicher Menge. Unsere Versorgung ist dennoch gesichert, wenn wir unseren Verbrauch flexibel gestalten und Wasserstoff als Speicher nutzen. Immer dann, wenn viel Solar- und Windstrom verfügbar ist, stellen Elektrolyseure Grünen Wasserstoff her. Dieser steht für alle Sektoren bereit: Industrie, Mobilität, Strom und Wärme. Das Gasnetz mit allen Speichern bietet ausreichend Kapazität für die Menge an Wasserstoff, die ganz Deutschland rund ums Jahr sicher versorgt – egal bei welchem Wetter. Das macht Wasserstoff zur »Batterie der Energiewende«.
Nutzen wir das Potenzial der echten Energiewende: Ein dezentral aufgebautes Versorgungssystem mit räumlicher Nähe von Erzeugung und Verbrauch nutzt verfügbare Energie effizienter. Abwärme, die bei der Elektrolyse zur Erzeugung von Wasserstoff entsteht, wird ins Nahwärmenetz eingespeist. So kann sie genutzt werden anstatt zu verpuffen. Zur Produktion der erforderlichen Menge an Wasserstoff braucht es insgesamt etwa 830 Elektrolyseure mit je 100 Megawatt Leistung. Solch ein Elektrolyseur braucht mit Nebenanlagen ungefähr so viel Platz wie eine Tankstelle. Von denen haben wir im Vergleich 14.000 in Deutschland.
NETZENTGELTREFORM: AUF DEN RICHTIGEN ANREIZ KOMMT ES AN.
Das Netzentgeltsystem gibt noch immer Anreiz zu hohem Stromverbrauch – ein überholtes System!
Das derzeitige Netzentgeltsystem belohnt Ineffizienz: Wer einen konstant hohen Stromverbrauch hat, zahlt auf die Kilowattstunde bezogen am wenigsten Netzentgelt. Für die Energiewende muss das System ganz anders aussehen: Belohnt wird dann, wer seinen Verbrauch am besten der aktuellen Netzsituation anpassen kann. In Zeiten starker Netzauslastung wegen hoher Stromeinspeisung sollten Verbraucher, die viel Strom abnehmen, nur minimale Netzentgelte zahlen. Heute wird eine solche Lastspitze mit einem hohen Leistungspreis bestraft.
Das derzeitige Netzentgeltsystem folgt der Funktionsweise von Kohle- und Kernkraftwerken. Diese laufen idealerweise rund um die Uhr mit einer kontinuierlichen Leistung. Flexibles Anfahren und Abschalten gehen zu Lasten der Lebensdauer von Kessel und Nebenanlagen. Die Netzentgelte geben daher noch immer Anreiz für hohen und konstanten Verbrauch. Unser Verbrauch ist aber nicht immer gleich hoch. Bei einer vollständigen Versorgung aus erneuerbaren Quellen müssen wir umdenken – Flexibilität muss belohnt werden! Wie kann man der Industrie einen Anreiz geben, flexibel zu werden? Die Netzentgelte müssen günstiger sein, wenn sich Verbraucherinnen und Verbraucher auf eine flexible Abnahme des Stroms einstellen: Auf diese Weise wird bei höherer Einspeisung mehr produziert und das Netz entlastet. Damit wird beispielsweise das Lager eines Betriebs zum Energiespeicher und das Netz weniger beansprucht. Zahlreiche solcher Beispiele sind denk- und machbar. Zwar werden nicht alle Energieverbraucher die Flexibilität erhöhen können. Doch wenn der Anreiz hoch genug ist werden wir sehen, dass sich viele Betriebe umstellen können. Wie viele? Finden wir es heraus!
UNTERM STRICH BLEIBT MEHR – IN DER REGION.
Dabei sein und profitieren: Wie mit Erneuerbaren mehr Wertschöpfung in der Region entsteht.
Die »Energiewende von unten« ist in vollem Gang: Bisher haben sich Menschen in ganz Deutschland zu weit über 800 Energiegenossenschaften zusammengeschlossen. Sie tragen damit aktiv zum
Klimaschutz und zum Umbau des Energiesystems bei. Sie sichern Arbeitsplätze in ihrer Region und schaffen Transparenz darüber, woher ihre Energie kommt. Der dezentrale Charakter der echten Energiewende und der Genossenschaftsgrundgedanke greifen ineinander: Beides schafft Teilhabe, Mitbestimmung und Sicherheit – finanziell und in der Energieversorgung. Das überzeugt!
Regionale Wertschöpfung durch Erneuerbare findet auf vielen Ebenen statt: Bürgerinnen und Bürger sind selbst am Erlös aus dem Verkauf der Energie beteiligt und generieren zugleich Pacht- und Steuereinnahmen für ihre Kommune. Menschen, die täglich vor Augen haben, wie ihre Energie erzeugt wird, gehen bewusster und effizienter damit um. Neben der Stromerzeugung bietet die Sektorkopplung die Möglichkeit, regionale Wärmeangebote, Ladeinfrastruktur und Tankstellen für Wasserstoff aufzubauen. Diese sichtbare Kreislaufwirtschaft schafft Identifikation mit der Gemeinde, stärkt die Kommune durch Wertschöpfung und fördert Umwelt- und
Klimaschutz.
STROM MUSS MEHR ALS STROM SEIN.
Alles inklusive: Wie Erneuerbare für Strom, Wärme und Mobilität sorgen.
Wind- und Solarkraft sind die Pfeiler der Energiewende, doch sie liefern weit mehr als Strom: Sie versorgen uns mit der Basis für Brenn- und Kraftstoff. Sie liefern Grundstoffe für die chemische Industrie oder die Stahlherstellung. Regenerativer Strom, per Elektrolyse in Grünen Wasserstoff umgewandelt, ist das klimaneutrale Bindeglied zwischen den Sektoren Strom, Wärme, Mobilität und Industrie. Bislang hat jeder Sektor eine eigene Infrastruktur und eigene Richtlinien. Das führt zu großen Effizienzeinbußen: Bei der Erzeugung von Strom aus Kohle beispielsweise wird die entstehende Wärme häufig nicht genutzt, sondern verfällt. Anders ist es bei der Sektorkopplung mit Grünstrom und Grünem Wasserstoff: Damit erreichen wir Flexibilität, eine Steigerung der Energieeffizienz durch höhere Wirkungsgrade und die Dekarbonisierung der Industrie.
Damit die echte Energiewende gelingt, brauchen wir Grünen Wasserstoff – dieser wird per Elektrolyse aus Wasser und Grünstrom erzeugt und ist damit klimaneutral. Noch sind die Kapazitäten zur Erzeugung von Grünem Wasserstoff in Deutschland gering: Derzeit werden nur 7 % des deutschen Wasserstoffbedarfs durch Elektrolyse hergestellt. Deutschland hat das Potenzial, seinen gesamten Bedarf aus erneuerbaren Energien und Wasserstoff zu decken. Das ist sinnvoller, effizienter und schneller umsetzbar, als Grünen Wasserstoff aus dem Ausland zu importieren. Die Vorteile liegen auf der Hand: Alle Sektoren werden künftig CO2-neutral sein, wenn hier erzeugter Grüner Wasserstoff zu Treibstoff für Bus-, Bahn- und Schiffsverkehr wird, in Industrieprozessen zum Einsatz kommt und Gebäude mit Strom und Wärme versorgt.
NUR SMARTE ENERGIE IST EFFIZIENT.
Auf den Durchblick kommt es an: Warum Digitalisierung mehr Effizienz bringt.
Machen Sie am Steuer die Augen zu? Ihr Verteilnetzbetrieb wahrscheinlich schon. Das konventionelle Energiesystem war wie eine Einbahnstraße: Strom fließt hier von den Großkraftwerken zu denen, die ihn nutzen. Mit der Energiewende gibt es aber immer mehr »Prosumierende«: Verbrauchende speisen zum Beispiel Solarstrom vom eigenen Dach ins Netz ein. Sie erzeugen und konsumieren damit zugleich – der Energiefluss bekommt zwei Richtungen. Damit das System funktioniert, müssen aber alle – Netzbetreiber, Verbraucher und Einspeiser – in Echtzeit mit Daten versorgt werden. Einspeiseprognose, Netzdaten, Speicherstand – diese Daten ermöglichen effiziente
Energienutzung und neue Geschäftsmodelle.
Wir brauchen mehr Tempo bei der Digitalisierung im Energiesystem: Noch kommunizieren Netzbetreiber und Lieferanten per E-Mail mit Fristen von mehreren Tagen. Für einen schnellen Ausbau von Smart Metern – intelligenten Messsystemen – bei Erzeugern und Verbrauchern müssen Behörden und die gesetzgebende Instanz viel schneller arbeiten. Sie müssen neue Standards vorgeben. Während der Telefonanbieter sekundenscharf Gesprächsminuten auflisten kann, wird bei den meisten Stromverbrauchern nicht einmal der tatsächliche, momentane Verbrauch gemessen: Grundlage der Abrechnung ist das »Standard-Lastprofil«. Das ist ein theoretischer Wert, der sich aus Messungen in der Vergangenheit errechnet. Effizienz und Innovation brauchen aber Digitalisierung – je schneller, desto besser!
LANGSTRECKE MUSS TEURER SEIN ALS KURZSTRECKE.
Anreize für Flexibilität und Netzentlastung: Wie die Netzentgelte neu berechnet werden müssen.
Auf dem Weg zu 100 % Erneuerbar gehen Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg mit gutem Beispiel voran – schon heute erzeugen sie mehr sauberen Strom, als sie selbst benötigen. Allerdings zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher in Bundesländern mit hoher Grünstromerzeugung mehr für ihren Strom als solche in den südlichen Bundesländern. Diese wiederum produzieren weniger Ökostrom, haben aber einen hohen Energiebedarf. Tatsächlich ist es günstiger, in Hessen Strom aus Nordfriesland zu verbrauchen, als in Nordfriesland selbst: Die Netzentgelte sind im Süden geringer und der Transportweg des Stroms ist nicht Bestandteil des Tarifs. Dabei führt der Energietransport von Nord nach Süd zu hoher Netzbelastung. Das verursacht hohe Kosten für das Engpassmanagement.
Etwa 1 Milliarde Euro pro Jahr fallen für das Engpassmanagement an. Das sind Eingriffe und Maßnahmen zur Steuerung von Energieanlagen, um Netzüberlastungen auszugleichen und Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Außerdem bestraft das derzeitige Netzentgeltsystem die Flexibilität. Wir brauchen also ein neues Netzentgeltsystem: Die Netzentgelte müssen dann am niedrigsten sein, wenn Verbraucher flexibel auf die Erzeugung von Windkraft- und Solaranlagen in ihrer Region reagieren. Wenn das Netzentgeltsystem nicht geändert wird, werden aus Kostengründen ineffiziente Entscheidungen getroffen: Elektrolyseure in Südhessen nutzen Wind aus Nordfriesland. Der Anreiz sollte aber dahin gehen, dass der Elektrolyseur in Nordfriesland in der Nähe der Windkraftanlage gebaut wird. Dieses Vorgehen reduziert Netzengpässe und senkt die Kosten für das Engpassmanagement – die Kosten sinken damit für alle. So entsteht ein effizientes Gesamtsystem.