Kraftwerksstrategie darf Energiewende nicht gefährden
Anlässlich des Neujahrsempfangs von Arge Netz, BWE und LEE SH forderte Dr. Simone Peter, Präsidentin Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), dass die Bundesregierung in ihrer Kraftwerksstrategie das Potenzial der dezentralen Erneuerbaren stärker berücksichtigen müsse. Hans-Detlef Feddersen, Aufsichtsratsvorsitzender Arge Netz, nannte die von der Bundesregierung eingeführte Gemeindeöffnungsklausel einen Booster für den Ausbau der Erneuerbaren. Und Marcus Hrach, Geschäftsführer BWE SH und LEE SH, forderte, dass die Erzeugung von grünem Wasserstoff wirtschaftlicher gestaltet werden muss. Er sei ein entscheidender Faktor für ein klimaneutrales Industrieland Schleswig-Holstein.
22. Februar 2024: Dr. Simone Peter (BEE) legte dar, dass die weitere Entfesselung der Zugpferde Wind und Solar mit der Nutzung des flexibel steuerbaren, dezentralen Backups aus Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie, KWK, Speichern und Power-to-X, z.B. Grünen Wasserstoff aus regionalem Angebot, einher gehen müsse, um die geforderte Systemdienlichkeit der Residualkraftwerke zu garantieren. Außerdem sei dies der betriebs- und volkswirtschaftlich günstigste Weg, der die Versorgung dauerhaft verlässlich und bezahlbar sichere und auch einen Beitrag für die Wärmewende liefere. „Über die bisher vorgelegten Eckpunkte der Kraftwerksstrategie hinaus ist die Rolle der system-setzenden Erneuerbaren viel stärker anzuerkennen. Dafür sind Flächen und Genehmigungen für Erneuerbare noch schneller bereitzustellen und die Flexibilisierung zu fördern, statt nur auf teure Gaskraftwerke zu setzen“, forderte Dr. Simone Peter.
Schleswig-Holstein hat sich das hohe Ziel gesetzt erstes klimaneutrales Industrieland zu werden. Den eingebrochenen Ausbau der Windenergie hat das Land wieder auf Pfad gebracht. „Mit dem Hochlauf der Genehmigungsbeschleunigung sind wir auf einem guten, aber noch langen Weg“, bestätigt Hans-Detlef Feddersen. „Es müssen jedoch noch mehr Prozessschritte standardisiert und digitalisiert werden.“ Ein Schlüssel kann auch die vom Bund vorgegebene Gemeindeöffnungsklausel sein. Hans-Detlef Feddersen unterstrich: „Die Gemeindeöffnungsklausel ist ein Booster zur Regionalplanung für den Ausbau der Erneuerbaren, wenn alle Akteure ihn als solchen verstehen und gemeinsam und partnerschaftlich an einem Strang ziehen.“
„Der LEE SH erwartet, dass die Landesregierung die vom Bund eröffneten Chancen zur Beschleunigung des Ausbaus der Erneuerbaren nutzt“, so Hrach. Für die angestrebte Ansiedlung und Industrialisierung benötigt Schleswig-Holstein neben erneuerbarem Strom jetzt grünen Wasserstoff. Dieser sollte nach Auffassung des LEE SH vorrangig aus in Schleswig-Holstein erzeugtem erneuerbarem Strom produziert werden. „Die erneuerbaren Branche setzt auf Wertschöpfung in Schleswig-Holstein“, betont Marcus Hrach. „Auf unserem Neujahrsempfang wollen wir mit Politik und Verwaltung darüber diskutieren, wie wir die grüne Transformation in allen Bereichen und damit unseren Wettbewerbsvorteil in Sachen Energiewende zum Wohle unseres Landes und unseren Bürger*innen nutzen.“
Über den LEE SH
Der Landesverband Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein steht für die Vielfalt und gemeinsame Stärke der erneuerbaren-Energien-Branche. Als zentraler Ansprechpartner richtet sich der Verband an Politik und Gesellschaft, um Schwerpunktthemen dieser Branche zu transportieren, zu diskutieren und um die wirtschaftliche Bedeutung der erneuerbaren Energiewirtschaft im Norden zu unterstreichen. Zu den LEE SH-Mitgliedern gehören neben diversen Spartenverbänden auch rund 1800 Unternehmen, Verbände, Vereine und Einzelpersonen.
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