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02.05.2024 Pressekonferenz: Ausbau PV 

Pressemeldung:
Bedeutung von Photovoltaik steigt

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Schleswig-Holstein auch im Solarbereich auf gutem Weg

Kiel, 2. Mai 2024. Der Landesverband Erneuerbare Energie Schleswig-Holstein (LEE SH) präsentiert aktuelle Daten zum PV-Ausbau. Sowohl bundesweit als auch im Land hat der Ausbau von Photovoltaik (PV) 2023 Fahrt aufgenommen. Auch im ersten Quartal 2024 ist der Ausbau der Photovoltaik auf Kurs. Dies gilt auch für Schleswig-Holstein. Wenn Schleswig-Holstein erstes klimaneutrales Industrieland werden soll, braucht es neben dem weiteren Ausbau von Windenergie bis 2030 auch 10 Gigawatt Strom aus Photovoltaik. Ausreichend Flächen und Dächer für den Ausbau sind vorhanden. Neue große Stromabnehmer werden
perspektivisch der Wärme- und der Verkehrssektor.


2023 wurden in Schleswig-Holstein 43.047 Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) mit 629 Megawatt Leistung zugebaut. Im vergangenen Jahr haben viele Hausbesitzer aufgrund der Energiekrise PV-Anlagen auf ihren Dächern installiert, um sich unabhängiger zu machen. Dieser Trend ist im ersten Quartal 2024 leicht rückläufig, während der Ausbau von Photovoltaik auf Freiflächen weiter zu-nimmt. Die Anzahl der zugebauten PV-Anlagen ist gesunken, während die installierte Leistung erneut gestiegen ist. „Obwohl der PV-Ausbau in Schleswig-Holstein zugenommen hat, muss er weiter beschleunigt werden. Wenn die Lan-desregierung das eigene Ziel von 30 Gigawatt installierter erneuerbarer Leistung bis 2030 erreichen will, muss Photovoltaik mindestens 10 GW beitragen,“ erläutert Marcus Hrach, Geschäftsführer LEE SH. Dies ist abhängig von der letztendlichen Zusammensetzung der 30 Gigawatt. Die Windenergie soll laut Plan der Landesregierung mindestens 15 Gigawatt beitragen. Die Bioenergie könnte rund ein Gigawatt beitragen. Auch große Batteriespeicher werden Kapazität an den Netzverknüpfungspunkten beanspruchen.

LEE SH Landesvorstand Christian Andresen bilanziert zu den heute veröffentlich-ten Zahlen: „Wir erhalten aktuell viel Rückenwind aus dem Bund, durch klare Zielvorgaben und eine Anpassung des gesetzlichen Rahmens. Schleswig-Holstein ist im Solarbereich auf einem guten Weg und die Bedeutung der Photovoltaik steigt. Zukünftig wird die Wärmewende und die Elektrifizierung des Verkehrs den Bedarf an erneuerbarem, dezentralem und lokalem Strom massiv steigern.“

Marcus Hrach stellt fest: „In einem Energiesystem mit 100 % Erneuerbaren Energien eignet sich Photovoltaik hervorragend für einen verbrauchsnahen, dezentralen Ausbau.“ PV-Energie ergänzt Windenergie ausgezeichnet, da bei viel Wind selten die Sonne scheint. „Gemeinsam liefern Wind- und Solaranlagen gleichmäßig erneuerbaren Strom. Somit führen beide Energiequellen zu einer effiziente-ren Auslastung der Netze, das reduziert die Netzkosten,“ unterstreicht Marcus Hrach. Die vorhanden Netzkapazitäten ermöglichen einen weiteren starken Aus-bau der Erneuerbaren, wenn die Netzverknüpfungspunkte überbaut werden. Das heißt, an einem vorhanden Netzverknüpfungspunkt der bisher zu 100 % mit Windenergie belegt ist, kann ein PV-Park angeschlossen werden. Obwohl der Windpark maximal einspeist, kann zusätzlich eine relevante PV-Leistung angeschlossen werden.*

Eine weitere Möglichkeit der Doppelnutzung ist es, Flächen für Photovoltaik mit der Landwirtschaft oder dem Naturschutz zu kombinieren. Spezielle PV-Anlagen lassen sich mit Landwirtschaft oder Naturschutz vereinbaren, z. B. bei Moor-PV, Agri-PV und durch die Berücksichtigung von Biodiversitätsmaßnahmen.

Auch das Solarpaket der Bundesregierung ist ein Gewinn für den PV-Ausbau. Das Gesetz sieht für den Betrieb einer Solaranlage in einem Haus mit mehreren Miet- oder Eigentumswohnungen oder Gewerbemietern weniger Bürokratie vor. Unter anderem sollen die detaillierten Vorgaben zu Rechnungslegung, Vertragsinformationen und Verbrauch wegfallen. Dafür ist ein neues Modell der "Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung" geplant, das unterscheidet sich vom etablierten Mieterstrom-Modell bei Förderung und Vergütung.

„Dies ist eine großer Schritt nach vorne. Bislang wurden große Dachflächen von Mehrfamilienhäusern nicht für den PV-Ausbau genutzt, weil die Umsetzung zu kompliziert war,“ erklärt Christian Andresen, Vorstand LEE SH. Durch das soeben verabschiedete Solarpaket dürfen Balkonanlagen mit bis zu 800 Watt auch eine höhere Leistung haben als bisher und sollen übergangsweise hinter jedem vorhandenen Zählertyp betrieben werden dürfen. Bisher waren dafür spezielle Zähler notwendig. „Mieter werden also künftig stärker vom Ausbau der Photovoltaik profitieren können,“ ergänzt Andresen weiter. Die Förderung von großen Dachanlagen ab 40 kW auf Gewerbeflächen wurde angehoben.

Für Freiflächenanlagen wird die Gebotsmenge von 20 auf 50 Megawatt angehoben und die Flächenkulisse für PV-Freiflächenanlagen ausgeweitet. Die sogenannten benachteiligten Gebiete der Landwirtschaft werden grundsätzlich für die Förderung klassischer PV-Freiflächenanlagen geöffnet. „Das stärkt den be-sonders kostengünstigen Ausbau von Photovoltaik,“ ist Christian Andresen über-zeugt.
„Gleichzeitig kehren jedoch die Modul- und Zellhersteller Deutschland den Rücken, weil der Resilienzbonus nicht mit in das Solarpaket aufgenommen wurde. Damit ist der Traum einer europäischen Modul- und Zellproduktion in weite Ferne gerückt,“ kritisiert Christian Andresen.

Zum Hintergrund
Fraunhofer ISE Aktuelle „Fakten zur Photovoltaik in Deutschland“
*Effiziente Nutzung der Netze: BEE-Studie zu Netzverknüpfungspunkten
Resilienzbonus: https://1komma5grad.com/de/magazin/foerderung/resilienzbonus

Über den LEE SH
Der Landesverband Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein steht für die Vielfalt und gemeinsame Stärke der erneuerbaren-Energien-Branche. Als zentraler Ansprechpartner richtet sich der Verband an Politik und Gesellschaft, um Schwerpunktthemen dieser Branche zu transportieren, zu diskutieren und um die wirtschaftliche Bedeutung der erneuerbaren Energiewirtschaft im Norden zu unterstreichen. Zu den LEE SH-Mitgliedern gehören neben diversen Spartenverbänden auch über 170 Unternehmen, Verbände, Vereine und Einzelpersonen.

Jana Lüth, Pressesprecherin LEE SH
Landesverband Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein e.V.
Walkerdamm 1, 24103 Kiel
E-Mail: lueth@lee-sh.de,
Tel.: 0431- 22181450
www.lee-sh.de





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